„Starkes Gebäude, starke Person, starke Botschaft“

Symposium „Ideen für das Forum Anja Niedringhaus“
Symposium „Ideen für das Forum Anja Niedringhaus“

Was soll im Forum Anja Niedringhaus gezeigt werden und wie soll es gezeigt werden? Wie kann sich eine solche Neugründung in der Museumslandschaft positionieren? Das waren zentrale Fragen bei der Tagung „Ideen für das Forum Anja Niedringhaus“ im Forum Jacob Pins in Höxter. Namhafte Fachleute beleuchteten das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Als „außerordentlich inspirierend“ beurteilten die rund 50 Teilnehmer das Symposium.

„Starkes Gebäude, starke Person, starke Botschaft.“ Mit diesen Worten begründete die Innenarchitektin Heike Falkenberg aus Düsseldorf die Chance, einen Ort mit Ausstrahlung zu schaffen. „Was macht uns unverwechselbar? Warum sollte man dafür nach Höxter reisen?“, gab Roland Nachtigäller, Direktor des Museums Marta Herford, den Initiatoren zu bedenken. Wie wichtig die Präsenz in den sozialen Medien für die Wahrnehmung eines kulturellen Projektes ist, führte Christoph Luchs, Lehrbeauftragter für Social Media Systems an der Technischen Hochschule Mittelhessen, den Veranstaltungsteilnehmern vor Augen. Über Möglichkeiten der Interaktion zwischen digitalem und analogem Raum informierte Clemens Müller, Szenograf aus Dortmund.

Die Auseinandersetzung mit der Gefährdung der Pressefreiheit, den Ursachen und Folgen von Krisen, Konflikten und Kriegen gehört zu den Zielsetzungen des FAN. Die Aktualität dieser Themen unterstrich Carl Wilhelm Macke, Vorstandmitglied des Vereins Journalisten helfen Journalisten, mit seinen Ausführungen. Das Thema Kriegsfotografie sei wichtig, weil es alle Bereiche der Gesellschaft berühre und noch nicht genügend reflektiert sei, war die Meinung von Sophie C. Opitz, Stipendiatin des Programms Museumskuratoren für Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und zurzeit tätig im Fotomuseum Winterthur. Darunter zu verstehen sei nicht nur die journalistische Fotografie, sondern auch die bisher unterrepräsentierte Fotografie im Krieg.

Auf 1.200 Milliarden wird die Zahl der Fotos geschätzt, die 2017 aufgenommen wurden. Sie dürfte inzwischen noch gestiegen sein. Auf die Auswirkungen der „digitalen Revolution“ ging Michael Ebert, Hochschuldozent in Hannover und Magdeburg im Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie, ein. Die Wahrung des Kulturgutes Fotografie in Zeiten digitaler Vergänglichkeit: auch das könne eine Aufgabe des Forum Anja Niedringhaus sein. (C.L.)

Bilder der Veranstaltung